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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 58

1897 - Leipzig : Hirt
58 Verrter darstellte. Dadurch gelang es, die Mehrzahl der Regimenter von ihm abwendig zu machen. Mit den brigen zog er nach Eger, als wenn er sich mit den Schweden vereinigen wollte. Besonders vertraute er einem Obersten Butler. Dieser aber stand auf der Seite des Kaisers und lie zuerst bei einem Gastmahl die wichtigsten Anhnger Wallensteins tten, dann schickte er einige seiner Dragoner ab, um Wallenstein selbst zu er-morden. Dieser hatte eben ein Bad genommen und war im Begriff, schlafen zu gehen. Sein Mundschenk, der ihm in goldener Schale den Schlaftrunk gebracht hatte, begegnete den Hereinstrmenden und wollte ihnen empfehlen, die Ruhe des Herrn nicht zu stren. Aber ihm selbst versetzten sie eine Wunde und erhoben das Geschrei: Rebellen". Indem Wallenstein bei diesem Lrm, wie er war. nach dem Fenster ging, stieen die Dragoner Butlers die Thr auf und schrieen ihm die Worte zu: Schelm und Ver-rter". Offenbar erkannte Wallenstein, da er verloren sei. An einem Tisch angelehnt, die Lippen bewegend, aber ohne einen Laut von sich zu geben, spannte er die Arme weit aus und empfing in dieser Stellung den Todessto (1634). Das Ende des greuelvollen Krieges aber sollte noch lange auf sich warten lassen. Denn nun mischten sich die Franzosen auch noch in den Kampf ein, und erst 1648 kam der fr Deutschland beraus unheilvolle Westflische Friede" zustande. 17. Ariedrich Withelm, der groe Kurfürst (164088). 1. Inmitten der Schrecken und Leiden des 30jhrigen Krieges wuchs in Brandenburg ein Kurprinz, Namens Friedrich Wilhelm, heran. Als Knabe von sieben Jahren kam er durch die Frsorge seiner Mutter nach der Festung Kstrin, um ungestrt von den Wirren des Krieges sich zu ent-wickeln. Er hatte gute Fhigkeiten; er lernte zwar langsam, aber was er gelernt hatte, verga er nicht wieder; besonders der Religionsunterricht wirkte tief auf fein Gemt ein. In dieser Zeit schon erregte er die Aufmerksamkeit des Schweden-knigs Gustav Adolf; dieser legte wohl die Hand auf den Kopf des Knaben und bestimmte ihn zum zuknftigen Gemahl seiner einzigen Tochter Christine. Als nach dessen Tode der Krieg die Mark Brandenburg selbst berhrte, schickte die Mutter den nunmehr 14jhrigen Sohn nach den Niederlanden auf die Universitt Leiden.

2. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 98

1896 - Breslau : Hirt
98 Elementare mathematische Erdkunde. aus diesen der Berg plastisch nachbilden. Man kann ferner für jede beliebige Richtung, iu der man den Berg senkrecht durchschneiden will, die Schnittfläche vder das Profil des Berges angeben, wie Fig. 26 zeigt. Aus dem Profile ist zu ersehen, daß der Berg- A ,00 _,oo hang um so sanfter geneigt X ist, je weiter die aufein- / \ L'| ander folgenden Schich- / Ii \ tenlinien voneinander ent- Ißj fernt sind, und das; er um /Ätbt !-1 so steiler ist, je näher /—W--- -\ 200-30om . ^ r* l * c ■ / --! j aneinander sie verlaufen. jt- \ 3oo h)o Für das Schraffieren Dum!- 5»» der Berghänge zur Erzie- lnng eines plastisch wir- gj_ ) Ii • • I ^ ^ | •O" • I'00 kenden Bildes geben die Schichtenlinien genaue Anhaltspunkte. Die Berg- striche werden senkrecht zu diesen Linien gezogen. Bei senkrecht von oben kommender Beleuchtung werden die flacher geneig- ten Hänge stärker, die stei- leren schwächer beleuchtet. Deshalb sind die Berg- striche um so stärker und dichter zu zieheu, je näher aneinander die Schichten- linien verlaufen, und um Proiil in. der Eaclxtiaig Ab. j0 garter und weitläufiger, Fig. 28. Gebirgsdarstellung durch Höhenschichten. je mehr sie sich vonein- ander entfernen (Fig. 27). Werden die Flächen zwischen je zwei aufeinander folgenden Schichtenlinien mit wechselnden Farbentönen versehen, so erhält man ein Kartenbild in Höhen- schichten, das einen raschen Überblick über die Gebiete von annähernd gleicher Höhe gewährt. In Fig. 28 sind die Farben so durch Schraffen ersetzt, daß die tiefer liegenden Flächen in helleren, die höheren in dunkleren Tönen gehalten sind. Maßstab : 1 : 100.000

3. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 160

1896 - Breslau : Hirt
160 Die großen Verkehrs- und Handelswege. allem Menschen, sorgt der Schnellverkehr durch Eisenbahnen und Dampfer. Dem Massenverkehre fällt zu die Beförderung der Massengüter, bei denen es nicht auf Eile, sondern auf Billigkeit des Transports ankommt, also z. B. Steinkohlen, Rohmetalle, Holz, Korn. Dies besorgen außer den Fuhr- werken der Landstraßen, die nur für deu Nahverkehr in Betracht kommen, die Segelschiffe und die Schleppschiffahrt und Flößerei der Kanäle und Ströme. Beide Arten des Verkehrs ergänzen sich gegenseitig. Telegraph, Telephon und Post regeln die Geschwindigkeit und Sicherheit des Waren- austausches und der Nachrichten. a) Den Landverkehr beherrscht in allen Staaten neuzeitlicher Gesittung die Eisenbahn. Die erste größere Strecke mit Lokomotiven wurde 1830 zwischen Liverpool und Manchester eröffnet, und gegenwärtig ist das Schienennetz der Erde zu einer Länge ausgewachsen, daß es den 40000 km langen Äquator fast 17mal umspannen kann. An dem Eisenbahnbau haben sich die Erdteile sehr ungleich beteiligt. Allen voran steht Amerika mit ungefähr 375000 km Schienen- länge; der verhältnismäßig größte Teil davon fällt auf die Vereinigten Staaten, wo die eisernen Schienenwege die Begründer neuaufblühender Ortschaften wurden. Dann folgt Europa; hier nimmt Deutschland die erste Stelle hinsichtlich der Ausdehnung des Schienenweges ein. In Asien fällt der Hauptanteil an der Entwicklung der Eisenbahnen dem britischen Kaiserreich Indien zu, und auf dem australischen Festlande erschließen Eisenbahnen, die von O. und S.o. kommen, immer größere Strecken des noch unbekannten Inneren. b) Eine neue, gewaltige Förderung erfuhr der Weltverkehr vor 50 Jahren durch den elektrischen Telegraphen, der weit entlegene Länder, ja ganze Erdteile einander nahe rückt. Alle Kulturstaaten sind von Telegraphendrähten durchzogen. Die Linien erreichen die größte Zahl von km (305000) in der Union, unter den europäischen Ländern in Rußland (126000), nächstdem im Deutschen Reiche (123285) und in Frankreich; eine noch sehr geringe Ausdehnung haben sie in S.-Amerika und in Afrika. Die Länge sämtlicher Drähte betrug 1888 in Europa soviel wie in den übrigen Erdteilen zusammen; insgesamt maß sie über 3*/* Mill. km auf dem Lande und gegen 300000 km unterseeischer Kabel. Von Europa laufen nach Nord-Amerika über Irland und Neufundland 8 Kabel, jedes gegen 3000 km lang; durch eins von ihnen ist Emden selbständig mit Amerika verbunden. Ein längeres Kabel führt von Brest nach Boston, ein zehntes von Lissabon über Madeira nach Pernambüco. Durch den Stillen Ozean leitet ein Kabel von den Vancouver-Inseln nach Jokohama hinüber. — Teils durch Kabel, teils durch Überland-Linien sind Japan und China um die Südseite Asiens herum und dann nochmals durch dessen f. Landschaften hindurch über Basra und Konstantinopel mit W.-Europa verbunden; sodann mit St. Petersburg durch die große sibirische Lau Mi nie über Kasan, Tomsk, Jrkütsk nach. Nikolajewsk und Wladiwostok. — 23000 km mißt der Draht von Adelaide ^ädeled^j durch das Austral-Festland über Singapur und Malta nach England. — Kamerun und Deutsch-Ost-Afrika sind telegraphisch mit dem Reiche verbunden. Im Telephon- oder Fernsprechwesen steht in Europa das Deutsche Reich voran mit 92000 Sprechstellen und 158000 km Sprechleitungen i. I. 1893, freilich weit zurück hinter der Union (705000 km). Fernsprechlinien verbinden z. B. Berlin mit Hannover und Danzig, Paris mit London, New Jork mit Chicago.

4. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 62

1896 - Leipzig : Hirt
62 - seine Landsleute gegen den Kurfrsten aufzuwiegeln. Alle Mahnungen und Drohungen halfen nichts. Da schickte Friedrich Wilhelm einige Dragoner verkleidet dahin, und der brandenburgische Gesandte erhielt den Befehl, sich mit Gewalt des ge-shrlichen Mannes zu bemchtigen. Er lud Kalkstein zu sich ein; nnvor-sichtig genug folgte der Oberst dieser Einladung; nun wurde er als Landes-Verrter verhaftet, an Hnden und Fen gefesselt, in einen Teppich gewickelt und in einem verschlossenen Wagen aus der Stadt herausgebracht. Drei Meilen weit geleiteten die Dragoner den im Gefhrt verborgenen Gefangenen; dann setzten sie ihn auf ein Pferd und befrderten ihn schleunig der die Grenze. Wohl war der Polenknig sehr erbittert und verlangte die Freilassung Kalksteins, da er unter seinem Schutze gestanden habe; aber der Kursrst erklrte: die Polen sollten den meineidigen Hochverrter zu-rckerhalten, aber gekpft. Er stellte ihn vor ein Kriegsgericht, dieses verurteilte ihn wiederum zum Tode; diesmal lie ihn der Kurfürst zum warnenden Beispiel hinrichten. Nicht ganz so schlimm erging es dem Fhrer des Brgerstandes, dem Schppenmeister Rhode. Der Kurfürst schickte Truppen in die Nhe Knigs-bergs; da griffen auch die Brger zu den Waffen und brachten die Kanonen auf die Wlle; offenbar hofften auch sie Hilfe von den Polen zu erhalten. Aber Friedrich Wilhelm besetzte die Straen, um jede Verbindung zwischen Knigsberg und Warschau zu unterbrechen. Als der Kurfürst sich entschlo, selbst an die Spitze seiner Truppen zu treten, war man besorgt um ihn. Aber im richtigen Augenblick schritt er zu einer List und bemchtigte sich der Person Rhodes. Der Schppenmeister wurde auf die kleine Festung Peitz gebracht. Spter wollte ihn der Kurfürst begnadigen, wenn er sein Unrecht eingestehe. Jener blieb aber trotzig und erklrte, er wolle seine Freiheit nicht der Gnade, sondern der Gerechtigkeit zu verdanken haben. So blieb er bis zu seinem Tode Gefangener. 4. Dies alles htte der Kurfürst nicht ausfhren knnen, wenn er nicht gleich im Anfang seiner Regierung ein kleines Heer gebildet htte, das er bestndig vergrerte und bte. Seine Tchtigkeit bewies es zuerst in der Schlacht von Warschau (1656) gegen die Polen. Noch wichtiger wurde es in einem Kampfe gegen die Franzosen und Schweden. In Frankreich regierte der ehrgeizige König Ludwig Xiv., der alle Lnder auf dem linken Rheinufer fr sich beanspruchte. Zunchst griff er Holland an; wre dies unterlegen, so wrde sicherlich der Kurfürst seine rheinischen Besitzungen eingebt haben. Deshalb kam er (allerdings der

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 185

1896 - Leipzig : Voigtländer
185 die bereit Streitkrfte im Kriegsfalle unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen stellten. Die Einigung Deutschlanbs war nahe. 7. Italiens Einigung. Der beutsche Krieg von 1866 vervollstnbigte auch die Einigung Italiens. Dem Knigreiche Italien fehlten noch zur voll-stnbigen Vereinigung Italiens zwei Lnber: Venetien und das Gebiet von Rom. Um zunchst Venetien zu gewinnen, verbanb sich bei dem 1866 zwischen Preußen und sterreich ausbrechenben Kriege König Viktor Emanuel mit Preußen. Er wrbe zwar bei Custozza von den sterreichern geschlagen, aber der Sieg der Preußen bei Kniggrtz gab dem Kriege eine ent-scheibenbe Wenbung. sterreich, auss uerste bebroht, trat Venetien an den Kaiser der Franzosen ab, um durch bessen Vermittlung den Frieden mit Italien zu erlangen. Dieser kam (im Oktober) in Wien zustanbe und hatte die bergabe Venetiens an den König von Italien zur Folge. Die Herrschaft des Papstes der den kleinen Rest des Kirchenstaates behauptete sich, von einem franzsischen Heere gesttzt, noch einige Jahre. Als aber Napoleon Iii. nach dem Ausbruche des Krieges gegen Preußen sein Besatzungsheer aus Rom zurckzog, brang am 20. September 1870 ein Heer Viktor Emanuels in die Stadt ein, und der Rest des elfhundertjhrigen Kirchenstaates wurde dem Knigreiche Italien einverleibt, dessen Hauptstadt Rom wrbe. 94. Der deutsch-franzsische Krieg von 18701871. (S. Karte Xii.) 1. Napoleon Iii. und Preußen. Seit lange lebte das franzsische Volk in dem Wahne, der Rhein sei Frankreichs natrliche Grenze", das linksrheinische Deutschland samt Belgien msse daher mit Frankreich vereinigt werben. So lange der Deutsche Bunb bestaub, war Frankreich auch ohne diese Gebietserweiterung dem in sich gespaltenen Nachbarlanbe an Macht berlegen. Als aber der Krieg von 1866 Preuens Strke gezeigt und seine Macht gehoben, sterreichs hemmenben Einflu entfernt und das brige Deutfchlanb fester zusammengeschlossen hatte, ba regte sich Frankreichs Reib. Die groe Ration" forberte Rache fr Sabowa" und erhob mit neuem Ungestm das Geschrei nach der Rheingrenze. Preußen bot durch feine srieb-liche Haltung keinen Anla zu feinbchem Angriff; boch Napoleon betrieb eifrig umfasfenbe Kriegsrstungen, und der Krieg war bei ihm beschlossene Sache. 2. Veranlassung zum Kriege. Die Spanier, beren Thron seit der Vertreibung der Knigin Jsabella erlebigt war, boten dem Prinzen Leopolb

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 162

1896 - Leipzig : Voigtländer
Robespierre, der Leiter des Wohlfahrtsausschusses, war. Allenthalben in Frankreich bildeten sich Revolutionsausschsse, die mit der Guillotine ihre Bluturteile vollstreckten. Doch endlich bewirkten die Gemigteren im Konvent, sowie des Diktators" eigene Amtsgenossen im Wohlfahrtsausschusse, die sich von ihm bedroht sahen, da er mit seinen Vertrauten verhaftet und am folgenden Tage hingerichtet wurde. Nach Robespierressturz er-hielten die Gemigteren zunehmenden Einflu im Konvente; es wurde eine neue (3.) Konstitution verfat, welche die vollziehende Gewalt einem Di-rektorium aus fnf Mitgliedern bertrug. 4. Die erste Koalition gegen Frankreich, 17931797. Nach Lud-wigs Xvi. Hinrichtung stiftete der englische Minister Pitt eine groe Ver-bindung (Koalition) der meisten Staaten Europas gegen Frankreich. Der Krieg wurde anfnglich von den Verbndeten mit Glck gefhrt; die fter-reicher gewannen Belgien, die Preußen Mainz wieder. Jetzt aber stellte die franzsische Republik, deren Kriegsangelegenheiten Carnot, ein Mitglied des Wohlfahrtsausschusses, mit Kraft und Einficht leitete, durch ein all-gemeines Aufgebot der waffenfhigen Jugend zahlreiche freiheit-trunkene Heeresmafsen ins Feld. So eroberten die Franzosen das ganze linke Rheinufer und Holland, das in die batavische Republik" ver-wandelt wurde (1794). Diese raschen Fortschritte der Franzosen wurden ins-besondere dadurch ermglicht, da unter den Verbndeten selbst, namentlich zwischen sterreich und Preußen, Uneinigkeit ausgebrochen war. Daran waren hauptschlich die Verhltnisse in Polen schult). 5. Das Ende Polens. Als zu dieser Zeit die Polen dem russischen Drucke sich zu entziehen suchten und ihrem Staate eine neue Verfassung geben wollten, rckten russische Heere ins Land, denen die Polen unter Kosziusko vergeblichen Widerstand entgegensetzten. Jetzt verband sich Rußland mit Preußen allein, ohne sterreich beizuziehen, zu einer nochmaligen Teilung Polens. In dieser zweiten Teilung, 1793, wurde ein zweites Drittel losgetrennt, von welchem Rußland wieder das weitaus grere Stck sich zueignete, während Preußen Danzig, Thorn und Gropolen, nun S d -preuen" genannt, erhielt. Die Polen erhoben sich in allgemeinem Auf-stnde, unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe den bermchtigen Feinden. Durch die dritte Teilung, 1795, zu der sterreich wieder zu-gezogen wurde, wurde der polnische Staat vernichtet, indem Rußland aber-mals das grte Gebiet, sterreich West-Galizien", Preußen Neu-Ost-preuen" mit der Hauptstadt Warschau nahm. 6. Der Friede von Basel. Nun zog sich Preußen von dem Koalitionskriege zurck, und schlo fr sich allein mit Frankreich den Frieden von Basel 1795 ( die Demarkationslinie). Von da an schieden sich fr eine

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 197

1896 - Leipzig : Voigtländer
197 Ausbildung durch Steinheil (geb. 1801), der 1837 zwischen Mnchen und der Sternwarte zu Bogenhausen die erste Telegraphenlinie anlegte. In England wurde gleichzeitig der erste Telegraph zu London errichtet, und in Amerika trat durch Morse die elektromagnetische Telegraphie zuerst 1844 zwischen Washington und Boston in Wirksamkeit. Bald folgte auch die Anlegung unterirdischer Telegraphenlinien. Der erste unterseeische Draht (Kabel) wurde 1851 zwischen England und Frank-reich durch den Kanal gelegt. Das Unternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel Zu verbinden, kam zuerst 1866 zur Ausfhrung. 99. Die bildenden Dnste in Deutschland. Gegen Schlu des Jahrhunderts bereitete sich auf dem Gebiete der bildenden Kunst ein Umschwung vor durch erneuertes Studium der Antike (der franzsische Maler David, der italienische Bildhauer Canova) und durch Rckkehr zur nchternsten Einfachheit: die Huser wurden nur Mauern, durch Fensterlcher unterbrochen; alle Farben, auer Wei und Gold, wurden verbannt; die geschweiften Mbel wurden wieder geradlinig: es ist der sogenannte Zopfstil. Whrend der langen Kriegszeit ging der Zusammenhang mit der frheren Entwicklung immer mehr verloren, es galt gewissermaen von vorne anzu-fangen. Nach dem Frieden bereitete der kunstsinnige König Ludwig I. von Bayern zu Mnchen der Kunst eine Sttte, wie es in Deutschland in dieser Ausdehnung bisher unerhrt war; ebenso geschah dies dann zu Berlin durch König Friedrich Wilhelm Iv. 1. Die Baukunst entwickelte sich nun durch das Studium der frheren Glanzzeiten: die Brder Boisseree zu Kln entdeckten die Gesetze der gotischen Baukunst aufs neue, fo da es dadurch mglich wurde, alte unvollendete Werke stilgerecht auszubauen (Dome zu Kln, Regensburg, Ulm, die Marienburg) und Neubauten in den verschiedenen mittelalterlichen Bauweisen erstehen zu lassen, besonders Kirchenbauten. Schinkel versuchte, die altgriechischen Formen auf moderne Bauten anzuwenden; er hat feine klassischen Werke vornehmlich in Berlin geschaffen (Schauspielhaus, Museum). Die Kunst, die Baustile aller Zeiten Wiederaufleben zu lassen, besonders auch die Renaissance, ist nach und nach zur Vollendung gediehen (Taf. Xi, 2; Xii, 1); ein neuer Baustil ist aber nur infofern erstanden, als die groen technischen Neubauten, z. B. Bahnhfe, Brcken, Kanle, neue Formen und khne Konstruktionen erforderten (Taf. Xii, 27). 2. In der Bildhauerei ragen hervor: der Berliner Gottfried Schadow (die Siegesgttin mit dem Viergespann aus dem Brandenburger Thore zu Berlin), Christian Rauch (Kolossaldenkmal Friedrichs des Groen, s. Taf. Xi, 1, und fein Grabdenkmal der Knigin Luise). Sein ihm ebenbrtiger Schler war Rietschel (das Goethe-Schiller-Denkmal zu Weimar, das Luther-Denkmal zu Worms). Ferner sind zu nennen: Schwan-thaler (die Bavaria zu Mnchen), Schilling (die Germania auf dem Nieberwalb), iemering (die Erzstandbilder Moltkes und Bismarcks in Leipzig, f. Taf.xi, 3und4).

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 145

1895 - Leipzig : Voigtländer
145 Autoren. Auf die abstrakten Wissenschaften verwendet er viel Flei; die andern b^n gar keine Anziehung auf ihn aus. Grndliche Kenntnisse hat er sich in der Mathematik und der Geographie erworben. Die Einsamkeit liebend, ist er launisch, hochfahrend und beraus selbstschtig. Er ist verschlossen und spricht wenig. In seinen Antworten ist er bestimmt, in den Gegenbemerkungen schlagfertig und scharf. Er hat fehr viel Eigenliebe, ist ehrgeizig und Streber. Dieser junge Mann ist wert, protegiert zu werden." Beim Ausbruch der Revolution schlo er sich der Bewegung an, und als sich (1793) die Stadt Toulon gegen den gewaltthtigen Konvent erhob, leistete er als Artilleriehauptmann bei der Belagerung der Stadt vorzgliche Dienste. Erst 25 Jahre alt, wurde er (1794) Brigadegeneral, und schon nach zwei Jahren erhielt er den Oberbefehl des franzsischen Heeres, das in Oberitalten kmpfte-^' Er schlug die Feinde, sterreicher und Sardinier, in einer Reihe von Schlachten, namentlich bei Lodi und Arkole, 1796. Dann machte er der 1796 alten Republik Venedig ein Ende. Durch diese Erfolge zwang er fter-reich, im Frieden zu Campo Fornno (einem Schlo im Venetianischen) 1797 Belgien und die Lombardei abzutreten, wogegen es Venedig erhielt. 1797 Oberitalien, bald darauf auch Rom und Neapel, wurden von den siegreichen Franzosen in Republiken verwandelt (die cisalpinische, rmische und parthenopische Republik; daneben die helvetische Republik). 7. Bonaparte in gypten. Zur See jedoch behielten die Englnder die Overhand und entrissen den Franzosen die meisten ihrer Kolonieen. Um diesen Verlust zu ersetzen, schiffte sich 1798 Bonaparte in Toulon zur Eroberung 1798 gyptens ein; unterwegs nahm er denjohanniterrittern die Insel M a l t a weg; sofort nach seiner Landung in gypten erstrmteer die Stadt Alexundria Bei den Pyramiden, nicht fern von der Hauptstadt Kairo, stie er auf ein zahlreiches Heer der Feinde. Mit den Worten: Soldaten, denkt daran, da von diesen Monumenten vier Jahrtausende auf euch herniederschauen!" begeisterte er die Seinen zur Schlacht, und erfocht den entscheidenden Sieg bei den Pyramiden 1798, nach welchem er fast das ganze Land in seine Gewalt 1798 brachte. Doch vernichtete der englische Admiral Nelson in der Seeschlacht bei Abukir (1798) die franzsische Flotte. Bonaparte machte hierauf einen Einfall in Syrien, der aber erfolglos blieb. Nach gypten zurckgekehrt, schlug er ein Trkenheer bei Abukir; dann ging er, sein Heer unter dem General Kleber zurcklassend, nach Frankreich zurck (1799), das in einen neuen Krieg verwickelt war. 89. (147 und 148.) Konsulat und Kaiserreich. 1. Die zweite Koalition (17981801). Als Vonaparte sich in gypten befand, hatte England mit sterreich, Rußland und anderen Mchten 1798 sich von neuem gegen Frankreich verbunden. Das Kriegsglck war anfangs auf seiten der Verbndeten; der Erzherzog Karl schlug die Franzosen aus Deutschland zurck, der russische General Suworoff nahm ihnen durck, Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. 10

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 203

1895 - Leipzig : Voigtländer
203 und Weber in Gttingen erfunden. Die Erfindung erhielt eine weitere "lmdmtg"durch Steinheil (geb. 1801), der 1837 zwischen Mmn und der Sternwarte zu Bogenhausen die erste Telegraphenlinie anlegte. In England wurde gleichzeitig der erste Telegraph zu London errichtet, und in Amerika trat durch Morse die elektromagnetischetelegraphie zuerst 1844 zwimn Washington und Boston in Wirksamkeit. Bald folgte auch die An- legung unterirdifcher^Telegramklimm. Der erste unterseeische Draht (Kabel) wurde 1851 zwischen England und Frankreich durch den Kanal gelegt. Das Riesenunternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel zu verbinden, kam zuerst 1866 zur Ausfhrung; 1889 waren im ganzen 950 Telegraphenkabel in Betrieb. Das gesamte sich jetzt der alle'weltteile erstreckende Drahtnetz hat eine Lnge von mehr als 700000 Kilometern; davon fallen auf Europa 550000, auf Deutschland 86000 Kilometer Telegraphenlinien. Jhrlich werden der 100 Millionen Telegramme befrdert, in Deutschland allein 21millionen, d. h. 44 Depeschen aus 1 Ein-wohner. Verwandt mit dem elektromagnetischen Telegraphen ist das Telephon.oder derlern-sprechet, der dazu dient, durch den elektrischen Strom Tne, vorzugsweise gesprochene Worte zu bermitteln. Der Erfindet des Fernsprechers isf et Deumer, Philipp Rei, (geb. in Gelnhausen); er stellte 18,61 zu Friedrichsdorf bei Frankfurt a. M. das erste In-strument her, das der Amerikaner Graham B ell nach des Erfinders Tode praktisch verwendbar machte.

10. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 279

1891 - Leipzig : Voigtländer
279 Amerika durchkreuzt; auf allen Welt- und Binnenmeeren, auf allen Strmen und fahrbaren Flffen der kultivierten Lnder vermittelt eine rege Dampfschiffahrt gegen 9000 Schiffe allein in Europa den stets zunehmenden Verkehr. 3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson (geb. 1781), der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die erste fr den all-gemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn in England 1825 vollendet. Fr die 1830 erffnete Bahn zwischen Liverpool und Manchester baute er verbesserte Dampfwagen, und seine Maschinenbauanstalt lieferte bald fr alle in England und den brigen Lndern neu entstehenden Eisen-bahnen die ersten Lokomotiven. Sein Sohn, Robertstephenson, erhob den Maschinen- und Bahnbau zu noch hherer Vollkommenheit. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth angelegt; 1837 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden; im Oktober 1838 wurde, zuerst in Preußen, die Strecke Berlin-Potsdam befahren. Staunenswert waren die Fortschritte des Eisenbahnverkehrs: breite Strme, selbst Meeresarme wurden berbrckt, mchtige Gebirge meilenweit durchbohrt, den in strmender Eile daherbrausenden Dampfwagenzgen Bahn zu schaffen. Schon 1869 wurde die riesige, 5351 Kilometer lange Pacisicbahn erffnet, die Nord-amerika von Newyork bis San Francisco in Kalifornien durchschneidet. In Europa hat das Eisenbahnnetz bereits eine Lnge von 200 000, in Deutschland von 38000 Kilometern erreicht, so da hier auf 100 Quadratkilometer Flchenraum der 7 Kilometer Eisenbahn kommen. Am strksten unter allen Lndern ist das gewerbreiche Belgien von Eisenbahnen durchschnitten. 4. Der elektromagnetische Telegraph wurde (nachdem der Dne rsted 1819 den Elektromagnetismus entdeckt hatte) im Jahre 1833 von Gantz und Weber in Gttingen erfunden. Die Erfindung erhielt eine weitere Ausbildung durch Steinheil (geb. 1801), der 1837 zwischen Mnchen und der Sternwarte zu Bogenhausen die erste Tele-graphenlinie anlegte. In England wurde gleichzeitig der erste Telegraph zu London errichtet, und in Amerika trat durch M o r s e die elektromagnetische Telegraphie zuerst 1844 zwischen Washington und Boston in Wirksamkeit. Bald folgte auch die Anlegung unterirdischer Telegraphenlinien. Der erste unterseeische Draht (Kabel) wurde 1851 zwischen England und Frankreich durch den Kanal gelegt. Das Riesenunternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel zu verbinden, kam zuerst 1866 zur Ausfhrung; 1889 waren im ganzen 950 Telegraphenkabel in Betrieb. Das gesamte sich jetzt der alle Weltteile erstreckende Drahtnetz hat eine Lnge von mehr denn 700 000 Kilometern; davon fallen auf Europa 550 000, auf
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